Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Große Veränderungen kündigen sich an und eine aufregende Zeit steht vor der Tür. Nichts scheint drängender als die Frage, wann das Baby zur Welt kommen wird. Mit der Naegele-Regel gibt es einen verlässlichen Ansatzpunkt, um den Geburtstermin zu berechnen. Dabei kommt ein bestimmter Tag heraus und ein Zeitfenster um diesen Tag herum, das als realistischer Entbindungszeitraum angegeben werden kann.
So lässt sich der Geburtstermin berechnen
Mit der Naegele-Regel zieht man vom ersten Tag der letzten Periode drei Monate ab und rechnet dann sieben Tage und ein Jahr dazu. Wenn z.B. der 8.8.2020 der erste Tag der letzten Regelblutung war, wird in der Berechnung zunächst der 15.8. daraus und nach Abzug der drei Monate ergibt sich der 15.5. Nun wird ein ganzes Jahr addiert, sodass der 15.6.2021 der errechnete Geburtstermin ist. Mittlerweile gibt es viele online-Geburtsterminrechner, die sich diese Formel zu Nutze machen und den Geburtstermin berechnen, wenn man den ersten Tag der letzten Periode eingibt. Die Naegele-Regel geht von einer Zykluslänge von 28 Tagen aus. Einige Frauen haben jedoch eine Zykluslänge von nur 26 oder 25 Tagen, sodass in diesem Fall zwei bzw. drei Tage vom errechneten Datum abgezogen werden müssen.
Wie verlässlich ist die Berechnung?
Streng wörtlich genommen sollte nicht vom Geburtstermin, sondern vom wahrscheinlichen Geburtszeitraum (oder Entbindungszeitraum) die Rede sein. Es ist (bis auf Glückstreffer) nicht möglich, einen bestimmten Tag als Geburtstermin zu berechnen. Wer kann denn im Januar genau sagen, dass die Geburt am 6. und nicht doch erst am 8. September erfolgen wird? Realistisch ist eine Eingrenzung auf den normalen Entbindungszeitraum von der vollendeten 37. bis zur 42. Schwangerschaftswoche. Babys, die innerhalb dieses Zeitraums geboren werden, gelten als „Termingeburt“. Alle Geburten außerhalb dieser Spanne sind Früh- oder Spätgeburten. Eine repräsentative Umfrage unter 2.000 Müttern ergab, dass nur ca. 9% aller Babys am exakt errechneten Geburtstermin zur Welt kamen. Fast die Hälfte (49%) wurde früher als errechnet geboren, 42% später. Entscheidend ist, dass die Abweichung vom berechneten Termin in den meisten Fällen bei maximal 10 Tagen lag. Es ist also kaum für den genauen Tag, aber sehr verlässlich für einen überschaubaren Zeitraum möglich, den Geburtstermin zu berechnen.
Warum ist der errechnete Geburtstermin so wichtig?
Der Geburtstermin ist ein Fixpunkt zur Feststellung, wie viele Schwangerschaftswochen schon vergangen sind und wie viele noch anstehen. Danach wiederum richtet sich die terminliche Ansetzung von Untersuchungen beim Frauenarzt und eine korrekte fachmännische Einschätzung, ob sich das Baby normal entwickelt.
Auch für den Arbeitgeber ist der Geburtstermin ein wichtiger Anhaltspunkt, denn der Termin entscheidet, wann die Mutterschutzfrist beginnt. Zudem wird der Chef dankbar sein, wenn er einen möglichst genau weiß, bis wann er wie viel und welches Personal zur Vertretung einsetzen muss.